Neues Konzept im Feuerwehrwesen soll Pyrmonter Stadtsäckel entlasten

Während in Niedersachsen landesweit der Trend zu beobachten ist, dass aus Kostengründen einzelne Ortswehren aufgelöst werden, haben sich Rat und Verwaltung der Stadt Bad Pyrmont für den Erhalt aller zehn Ortsfeuerwehren innerhalb des Badeortes ausgesprochen.
Mit allen Konsequenzen, denn im gerade verabschiedeten zweiten Nachtragsetat sind als Verpflichtungsermächtigung 145 000 Euro für ein neues Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Baarsen eingestellt worden. Als Dankeschön will die Pyrmonter Feuerwehr jetzt maßgeblich zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen beitragen und hat ein Konzept erarbeitet, das bis 2011 einen Spareffekt von etwa 350 000 Euro erbringen soll. Und zwar so,  dass der Bürger in Bad Pyrmont nicht leidet. Denn Brandschutz und Hilfeleistung werden weiter von hoher Qualität sein, verspricht Stadtbrandmeister Jürgen Bitterling.

juebi

Kündigt Sparwelle an:  Bad Pyrmonts Stadtbrandmeister Jürgen Bitterling.
Gespart werden soll künftig am Fuhrpark der insgesamt 350 aktiven Pyrmonter Brandbekämpfer. In den zehn Ortswehren sind derzeit insgesamt 24 Feuerwehrautos 16 Löschfahrzeuge, eine Drehleiter und sieben sonstige Wagen stationiert. Mit dem 3000 Liter Löschwasser fassenden TLF sowie einem speziell für Stützpunktwehren ausgerüsteten Löchgruppenfahrzeug zwei davon in Baarsen. In dem Pyrmonter Bergdorf soll jetzt erstmals das neue Konzept der Pyrmonter Feuerwehr greifen.
Denn mit der Anschaffung des einsatztaktisch höherwertigen LF 16/12, das künftig neben einer besseren Ausrüstung 2400 Liter Löschwasser an Bord haben wird, kann nicht nur das inzwischen 27 Jahre alte TLF ersetzt werden, sondern auch das bisherige Löschgruppenfahrzeug. Dieser Wagen ist jetzt bereits 25 Jahre alt und hätte in naher Zukunft ebenfalls ersetzt werden müssen. Das jedoch ist nicht mehr erforderlich. Statt dessen können wir das Fahrzeug jetzt verkaufen eine Ersparnis von etwa 120 000 Euro, sagt Bitterling und betont: Um die fehlenden 600 Liter Löschwasser in den Bergortsteilen wieder auszugleichen, wird das Tragkraftspritzen-Fahrzeug bei der Ortswehr Kleinenberg durch ein TSF-W ersetzt, wobei das W für Wasser steht.
Mittelfristig soll das Sparkonzept dann auch beim Löschzug I der Freiwilligen Feuerwehr Bad Pyrmont greifen. F?r das Rüstfahrzeug soll 2006 oder 2007 ein Löschfahrzeug mit Hilfeleistungsausrüstung und Seilwinde angeschafft werden. Da ist rund 100 000 Euro billiger als ein herkömlicher Rüstwagen, der wegen der Existenz des Umweltschutzuges beim Landkreis nicht mehr erforderlich ist. Unsere Pflichtaufgaben können wir im Ernstfall aber nach wie vor erfüllen, was in einem Quellenschutzgebiet von großer Bedeutung ist, betont Bitterling.
Inwieweit die Anwendung des Sparkonzeptes auch noch auf andere Pyrmonter Ortswehren übertragen werden kann, weiß der Stadtbrandmeister noch nicht: Darüber werden wir nachdenken, wenn es soweit ist. Für Bitterling ist wichtig, dass das Feuerwehrwesen in der Kurstadt Bestand haben wird: Denn in den Dörfern ist die Feuerwehr häufig einziger Kulturträger. Auch wüssten dort viele Jugendliche sonst nicht, was sie machen sollten. Insgesamt 120 Nachwuchskräfte sind in den Pyrmonter Wehren aktiv.

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